Preisgelder

Die Preisgelder der Fußballligen in Europa werden nicht nur nach dem Tabellenplatz der abgelaufenen Saison ausgeschüttet, sondern beziehen sich zum Teil auf vorherige Resultate, Marketingpotential des Vereins oder wie oft ein Verein im Fernsehen zu sehen war. Jede Liga folgt dabei eigenen Gesetzen und wir versuchen Ihnen die Preisgelder de einzelnen Ligen näher zu bringen. Darüber hinaus informieren  wir über die Preisgelder bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften im Fußball.

Premier League Preisgelder

In der Premier League gibt es das meiste Geld zu holen. Jeder Verein erhält zum einen gleiche Anteile am nationalen TV Deal (26,37 Millionen Schweizer Franken), internationalen TV Deal (35,4 Franken) und Sponsorengeldern (5,4 Millionen Franken).

Premier League Preisgeld

Darüber hinaus gibt es für jeden Verein mindestens  10,48 Millionen Franken für Live-Spielübertragungen, egal wie oft ein Verein zu sehen war. Sollte ein Verein öfter als 10 mal live im TV sein, erhält er darüber hinaus, ab dem elften Spiel, 900.500 Franken für jedes weitere Spiel. Zu guter Letzt wird in der Premier League auch ein Preisgeld für die aktuelle Platzierung am Ende der Saison ausgeschüttet.

Der letzte erhält 1,49 Millionen Franken (Aston Villa im Jahr 2015/16) und für jeden weiteren Platz erhöht sich die Summe um weitere 1,49 Millionen Franken. So entsteht ein Preisgeld von 29,9 Millionen Franken für Leicester City, den  ersten der abgelaufenen Saison. Leicester schafft es allerdings nicht ganz Erster bei den Preisgeldern insgesamt zu werden.

Da der Überraschungssieger lediglich 15 mal live im TV zu sehen war, finden sie sich auf Platz 5 der Premier League Preisgeldtabelle wieder. Auf Platz 1 ist der zweitplatzierte Arsenal, mit 27 live Spielen im TV. Insgesamt kassieren die Londoner eine Summe von 121,5 Millionen Franken. Auf den weiteren Plätzen folgen Manchester City (116,79 Millionen Franken) und Manchester United (116,19 Millionen Franken). Auf dem letzten Platz liegt Aston Villa und kassiert dafür insgesamt 80,19 Millionen Franken vom englischen Verband.

Bundesliga Preisgelder

Die Bundesliga Preisgelder richten sich neben der aktuell abgelaufenen Saison, auch nach den Ergebnissen der letzten Jahre. Insgesamt werden die letzten 5 Jahre zur Berechnung der Preisgelder herangezogen.

Bundesliga Preisgeld

Darum ist es in der Bundesliga besonders lohnenswert lange in der ersten Spielklasse zu spielen, während Aufsteiger es etwas schwerer haben, an das große Geld zu kommen. Allerdings auch nicht so schwer, denn in der Bundesliga gilt ein sogenannter Solidaritätspakt.

Das bedeutet, dass Mannschaften wie Bayern München und Borussia Dortmund, die eindeutig die Haupteinnahmequellen der Verträge sind, quasi Gelder an kleinere Vereine abgeben. Die Schere zwischen dem ersten und dem letzten Platz in der Fernseh- und Sponsoring-Tabelle ist, verglichen mit anderen Ligen, relativ klein.

Bezüglich dieser Regelung für die nationalen TV-Einnahmen gab es immer wieder Streit, da sich vor allem Bayern München dadurch im internationalen Wettbewerb benachteiligt fühlt und Angst hat mit den Einnahmen, insbesondere der Premier League Clubs, nicht mehr Schritt halten zu können. In der Saison 2015/16 beispielsweise, erhielt der FC Bayern München 43,4 Millionen Franken aus den nationalen TV Einnahmen, Dortmund 42,3 Millionen Franken und der letzte der Liga, der SV Darmstadt 98, immerhin noch 21,7 Millionen Franken. Wer, fragen sie sich jetzt? Ganz genau, dass fragen sich die Bayern auch.

Bei den internationalen TV-Einnahmen verhält es sich etwas anders und sie werden nach dem UEFA-Fünf-Jahres-Ranking verteilt. Bleiben wir bei unseren Beispielen. Aus internationalen Fernsehgeldern kassierte der FC Bayern München in der Saison 2015/16 34,1 Millionen Franken, Dortmund 21,9 Millionen Franke und Darmstadt 2,7 Millionen Franken (das vereinbarte Minimum).

Hier ist die Diskrepanz deutlich höher, spiegelt aber auch die Realität wieder. Schlussendlich kauft keine internationale TV-Station die Rechte an der Bundesliga, um Darmstadt gegen Ingolstadt spielen zu sehen.

La Liga Preisgelder

In der spanischen La Liga gab es kleine Revolution, was Preisgelder angeht. In dieser Saison tritt das erste Mal der kollektiv ausgehandelte TV-Vertrag in Kraft, der den kleineren Mannschaften mehr Geld in die Kassen spült. Vorher haben die Vereine, allen voran der FC Barcelona und Real Madrid, jeweils eigene Deals mit Fernsehanstalten abgeschlossen. ¨

 

Der neue Deal ist 2,86 Milliarden Franken wert und gilt für drei Jahre (2016-19). Die Auszahlungen der Gelder lehnt sich dabei an das deutsche Modell an. 50% der nationalen TV Einnahmen werden gerecht unter allen Mannschaften aufgeteilt. 25% der Gelder richten sich nach den Platzierungen der Mannschaften in den letzten fünf Jahren.

Die übrigen 25% der Gelder werden nach „Wichtigkeit“ des Vereins für den spanischen Fußball verteilt und sind unter anderem von Ticketverkäufen, Anzahl an Clubmitgliedern etc. abhängig. Die beiden Topvereine aus Spanien haben sich allerdings eine kleine extra Klausel in den Vertrag schreiben lassen.

Diese besagt, dass kein Verein weniger Geld verdient, als das bisher der Fall war. Somit sind Ihnen Einnahmen von 162, respektive 160 Millionen Franken aus den nationalen Geldern garantiert. Die weiteren Preisgelder stammen aus internationalen TV-Verträgen und Sponsoring.

Champions League Preisgelder

Die Champions League Preisgelder machen in dieser Saison einen ordentlichen Satz nach vorne. Alleine für die Teilnahme gibt es 13 Millionen Franken (vorher waren es 9,3). Für einen Sieg im Gruppenspiel erhalten die Vereine 1,63 Millionen Franken (vorher 1,08).

 

Im Achtelfinale warten 6 Millionen Franken (3,8), im Viertelfinale 6,5 (4,2), im Halbfinale 7,6 (5,3) und die beiden Finalisten erhalten 11,4 bzw. 16,2 Millionen Franken für den Sieger. Insgesamt kann ein Verein in der Champions League 59,1 Millionen Franken verdienen.

Hinzu kommen Multiplikatoren für einzelne Ligen. Beispielsweise erhalten Clubs  aus der Premier League bis zu 50% zusätzlich und sollte ein englischer Verein die Champions League gewinnen, kann er, nur mit den Preisgeldern, über 100 Millionen Franken verdienen. Hinzu kommen die Einnahmen aus Ticketverkäufen, Sponsorengeldern etc.

Weltmeisterschaft Preisgelder

Die Preisgelder bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland werden sechs Monate vor Beginn des Turniers bekannt gegeben. Allerdings kann man bereits jetzt sehr gute Prognosen stellen. Bei der WM 2014 betrug der ausgeschenkte Preispool 568 Millionen Franken. Für die WM in Russland wird eine Steigerung von über 20% und ein Preispool von etwa 700 Millionen Franken für alle 32 teilnehmenden Teams erwartet.

Weltmeisterschaft 2018 Preisgeld

Für die erfolgreiche Qualifikation werden bereits vor Turnierbeginn geschätzte 2 Millionen Franken ausgeschenkt. Die 16 Mannschaften, welche nach der Gruppenphase nach Hause müssen, dürfen sich über weitere 10 Millionen Franken freuen.

Ein Ausscheiden im Achtelfinale beschert den nationalen Verbänden Einnahmen von 12 Millionen Franken und wer im Viertelfinale die Koffer packen muss, darf sich noch über 18 Millionen Franken. Der viertplatzierte erhält 25 Millionen Franken, der drittplatzierte 30 Millionen Franken, der zweitplatzierte 40 Millionen Franken und der Sieger wird geschätzte 50 Millionen Franken erhalten. In Brasilien waren es noch 35 Millionen Franken, die der deutsche Verband für den Sieg der Weltmeisterschaft erhalten hat.

Europameisterschaft Preisgelder

Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich wurden insgesamt gute 325 Millionen Franken an Preisgeldern ausgeschüttet. Der Gewinner aus Portugal durfte sich über 27,6 Millionen Franken freuen, der Gastgeber selbst nahm mit dem zweiten Platz 25,5 Millionen Franken ein.

Europameisterschaft 2016 Preisgeld

Für die Teilnahme bekam jeder Verband garantierte 8,7 Millionen Franken. Jeder weitere Gruppensieg wurde mit 1,08 Millionen Franken belohnt, für ein Unentschieden gab es immerhin noch 542.500 Franken. Im Achtelfinale winkten 1,63 Millionen, im Viertelfinale 2,7 Millionen, im Halbfinale weitere 4,34 Millionen und für die Finalisten gab es 5,43 Millionen bzw. 8,68 Millionen Franken für den Gewinner.

Für die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft ergibt das folgendes Preisgeld:

Teilnahme: 8,7 Millionen Franken

Sieg gegen Albanien: 1,08 Millionen Franken

Unentschieden gegen Rumänien: 542.500 Franken

Unentschieden gegen Frankreich: 542.500 Franken

Achtelfinalteilnahme: 1,63 Millionen Franken

Somit durfte sich der Schweizer Verband über insgesamt 12,5 Millionen Schweizer Franken freuen.